Das Feudalschloss Wickersheim

Das unter der Herrschaft von Kaiser Barbarossa im 12. Jahrhundert erbaute Schloss mit seiner mittelalterlichen Festungsarchitektur ist eng mit der Geschichte des Dorfes verwoben. Seine Lage ist eine Besonderheit, da es im Flachland liegt und daher schwer zu verteidigen ist. Wahrscheinlich wurde es aus praktischen Gründen an dieser Stelle errichtet, da die nahe gelegene Quelle eine schnelle Flutung des Grabens ermöglichte. Das von einer Schutzmauer umgebene Burgschloss hielt mehreren Anstürmen stand, insbesondere den Angriffen der Straßburger im Jahr 1261 während des Zwists zwischen ihnen und ihrem Bischof, der Ortsherr und Eigentümer des Schlosses war. Es wurde dennoch, ebenso wie das Dorf, mehrmals geplündert und in Brand gesteckt, zuletzt während des Dreißigjährigen Krieges. Im 14. Jahrhundert wurde es wieder aufgebaut, und im 15. Jahrhundert für Feuerwaffen tauglich gemacht und mit Kanonenscharten versehen. In dieser Zeit wurde der Graben teilweise zugeschüttet und die Steine der Umfassungsmauer wurden für die Nebengebäude verwendet. An den beiden noch vorhandenen Flügeln aus dem 15. Jahrhundert kann man drei Rundtürme bewundern, die aus 70 bis 95 cm dicken Steinen errichtet wurden. Einer von ihnen, der Südwestturm, hat noch seinen Wasserspeier und sein spitzes Kegeldach. Das unter Denkmalschutz stehende Herrenhaus ist auch heute noch bewohnt. Es befindet sich im Süden des Dorfes, in der Nähe der Straße nach Hangenbieten. Nur von außen zu besichtigen.