Kapelle Notre-Dame des Sept Douleurs

Südlich des Dorfs Geispolsheim befindet sich im Andlau-Bruchwald (Forêt du Bruch de l‘Andlau) die Kapelle von Hattisheim, die der Lieben Frau von den sieben Schmerzen geweiht ist. Diese Pilgerstätte stammt vermutlich aus dem 14. Jahrhundert: Die Jungfrau Maria soll einem jungen Mann aus dem Dorf Hattisheim erschienen sein, der auf den Gemeindewiesen Pferde hütete. Der Hirte beschloss, am Ort der Erscheinung eine bescheidene Gebetsstätte zu errichten. Der Ort zog bald zahlreiche Pilger an, vor allem Viehhirten. Die Kapelle wurde mehrmals zerstört: 1444 von den Armagnaken zur gleichen Zeit wie das Dorf Hattisheim (2 km entfernt), im Dreißigjährigen Krieg, bei der Schlacht von Entzheim, durch einen Brand im Jahr 1833; aber sie wurde jedes Mal wieder aufgebaut, weil sich die Bevölkerung von Geispolsheim sehr mit ihr verbunden fühlte. Während der Französischen Revolution fanden in der Kapelle – mit Unterstützung der Einwohner – widerständige Priester Unterschlupf und feierten dort heimlich die Heilige Messe. In der Kapelle befand sich eine Wohnung, in der Einsiedler lebten, die sich dem Gebet widmeten und die Stätte hüteten. Man betritt die Kapelle durch einen Portalvorbau mit einer Nische, in der sich eine steinerne Pietà aus dem Jahr 1970 befindet. Diese ersetzt eine andere, holzgeschnitzte Pietà aus dem 17. Jahrhundert, die nach der Restaurierung der Kirche Ste.-Marguerite im Jahr 1969 in das Innere der Kirche versetzt wurde. An der Eingangstür ist eine durchbrochene Metallplatte angebracht, die die Anfangsbuchstaben des lateinischen „Vaterunser“ darstellt und aus dem 19. Jahrhundert stammt. Der recht schlicht gehaltene Innenraum der Kapelle ist mit einer Empore und Kirchenbänken aus Holz ausgestattet. Die Statue Unserer Lieben Frau von den sieben Schmerzen aus polychrom bemaltem Lindenholz, ein Juwel der regionalen Kunstgeschichte, thront über dem barocken Hauptaltar und wird von vielen Gläubigen angebetet. Sie wurde 1973 von Pierre Nuss aus Lindenholz geschnitzt. Der Tabernakel enthält eine kleine Monstranz, die eine kleine Reliquie des Heiligen Kreuzes beherbergt. Auf den Seitenaltären befinden sich die Statuen der Nebenpatrone der Kapelle: der heilige Wendelin, der von dem die Hirten für den Schutz der Haustiere angebetet wird, und die heilige Apollonia, die Schutzpatronin der Zahnärzte, die wegen Zahnschmerzen angerufen wird. Auch heute noch ist die Stätte der Kapelle von Hattisheim bei Wanderern und Pilgern sehr beliebt. Sie finden Ruhe in der umliegenden Natur, die zur Erholung und Besinnung einlädt. Der Fußmarsch kann in den umliegenden Wäldern und Wiesen, auf denen Schafe und Ponys weiden, fortgesetzt werden.

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  • Arten der angebotenen Besuche : Freie Besichtigung
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