Im Elsass einzigartige Anlage und Gärten „Ich träume von dem Frieden Ihrer Terrasse, von der aus man die Welt sehen kann, ohne von der Welt zu sein.“ Jacques Maritain Das hoch über der elsässischen Ebene thronende Schloss Kolbsheim bildet mit seinen französischen Terrassengärten (1,5 ha) und seinem englischen Park (10 ha), der sich bis hinunter zur Breusch erstreckt, ein Ensemble, das in der Region einzigartig ist. Das heutige Schloss mit seinem Satteldach und den seitlichne Pavillons im „imperialen“ Stil besteht aus zwei Flügeln, von denen der ältere, der Westflügel, 1703 erbaut wurde. Im Laufe der Jahrhunderte war das Schloss Eigentum bedeutender adliger oder bürgerlicher Familien. Seit 1874 gehört es der Familie Grunelius. Ab den 1920er Jahren widmete sich Alexander Grunelius der Wiederherstellung der Gärten von Kolbsheim, die während des Ersten Weltkriegs größtenteils vernichtet worden waren. Hierzu beauftragte er den englischen Landschaftsarchitekten Breggins, der zwar die ursprüngliche Terrassenstruktur beibehielt, aber eine moderne Neuinterpretation des klassischen französischen Gartens vornahm. Der obere, „im französischen Stil“ angelegte Teil ist mit kunstvoll in Form geschnittenen Nadelgehölzen, Buchsbaumeinfassungen um Statuen und Wasserbecken sowie mit Hainbuchen, die zu schattigen Laubengängen geschnitten sind, bepflanzt. Mehrere Terrassenreihen gliedern den Hang oberhalb des Flusses Breusch. Das Ganze geht am Abhang allmählich in den Park „im englischen Stil“ über, in dem sich Baumgruppen und Grasflächen abwechseln, dazwischen immer wieder jahrhundertealte Bäume verschiedener Arten. Die Aussicht von der oberen Terrasse aus nach unten auf das Breuschtal ist völlig frei und einmalig. Schloss Kolbsheim war seit den 1930er Jahren ein Ort der künstlerischen Begegnung und der geistigen Auseinandersetzung. Der Philosoph Jacques Maritain verbrachte hier einen Teil seines Lebens als Gast der Familie Grunelius. Neben ihm kamen zahlreiche Intellektuelle und Künstler nach Kolbsheim, um eine Zeit lang zu bleiben. Die Familie Grunelius gründete den Cercle d'Etudes Jacques et Raïssa Maritain, der das Maritain-Archiv verwahrt, und veröffentlichte seine gesammelten Werke und seine Korrespondenz. In den Gärten finden sich Zeugnisse des geistigen Abenteuers, das Antoinette und Alexandre Grunelius in ihrer Freundschaft mit den Philosophen Jacques und Raïssa Maritain erlebten. Die beiden liegen auf dem Friedhof des Dorfes begraben liegen. Die vom österreichischen Künstler Victor Hammer erbaute Familienkapelle und der Kreuzweg des Bildhauers Philippe Kaeppelin sind die markantesten Zeichen dieses inneren Weges. Das Schloss ist ein als Monument historique geschütztes Baudenkmal. Seine Gärten erhielten die Auszeichnung „Jardin remarquable“ (bemerkenswerter Garten).
- Haustiere gestattet : Ja
- Preise :
- Erwachsenenpreis : 5€
- Kinderpreis : 0€
- Arten der angebotenen Besuche : Freie Besichtigung